Welcome to the Modellschmiede (Model   Forge) Hämelerwald.

We are a small group of hobby model builders from Hämelerwald near Hanover in Germany. On this internet site you will find pictures of our scale models – whether self designed or built using model kits commercially available.

 

Bienvenue à la Modellschmiede Hämelerwald 
(forge des maquettes d´Hämelerwald).

Nous représentons un petit groupe non organisé de bricoleurs amateurs d´Hämelerwald (dans le district d´Hannovre – connu pour son point sur la circulation pour l’A2). Sur cette page, vous trouverez des images de maquettes que nous avons construit – qu´elles soient montées à partir de pièces ou personnellement inventées.

AK 131 Melucta Supporting The Troops

Ein in meinen Augen stiefmütterlich behandeltes Thema betrifft das Thema Hilfschiffe bzw. Landungschiffe. Lassen sich hier doch sehr schöne Dioramen gestalten. Sicherlich ist die Auswahl solcher Modelle im Maßstab 1:350 sehr übersichtlich, aber mit einigen Modifikationen und Eigeninitiative treten keinen unüberwindbare Hindernisse  auf.

Mein Diorama zeigt eine typische Unterstützungsszene irgendwo im Pazifikraum Ende 1944. Neben AK 131 Melucta einem von der Navy übernommenen Liberty Frachter tummeln sich in den Gewässern um die Landzunge ein LSM, landing ship medium, sowie ein LCT aus eigener Produktion. Die Kampftruppen sind in das Hinterland vorgerückt so das an dem Ankerplatz Ruhe eingekehrt ist und die Mannschaften entspannter ihrem Tagwerk nachgehen können.

Weiteres zu den Schiffen, deren Bau, sowie deren Geschichte beschreibe ich euch im anschließenden Baubericht.

AK 131 Melucta

Bei dem hier vorgestellten Modell handelt es sich um Frachtschiff des Typs EC2-S-C1, wobei das E für Emergency steht. Mit diesem Entwurf schrieb der Schiffsbau Geschichte, es waren die ersten Standardisierten auf Massenproduktion ausgelegten Entwürfe, um die furchtbaren Verluste der Schlacht im Atlantik auszugleichen die die Deutschen U-Boote der alliierten Schifffahrt zufügten. Alle 250000 Einzelteile wurden in verschiedenen Bundesstaaten der USA vorproduziert. Das Gewicht der einzelnen Sektionen betrug ca. 250 Tonnen. Von der Anlieferung der Sektionen bis zur Fertigstellung des Dampfers benötigten die Werften im Durchschnitt 42 Tage. Ohne Beispiel ist die Bauzeit von SS Robert E. Peary. Viereinhalb Tage benötigte die Werft für die Fertigstellung. Die Baukosten summierten sich pro Einheit auf weniger als 2 Millionen US Dollar. Aufgrund ihres wenig imponierenden Aussehens nannte Präsident Franklin D. Roosevelt die in der Öffentlichkeit wenig beliebten Schiffe dreadful looking objekt. Das Times Magazin betitelte sie als Ugly Duckings. Um das Image aufzupolieren wurden der 27.September 1941 zum Liberty Fleet Day erklärt. An diesem Tag liefen gleichzeitig 14 Libertys vom Stapel. Das erste, SS Patrick Henry wurde im persönlichen Beisein des Präsidenten vom Stapel gelassen. Es war das erste von 2751 Liberty Ships die zwischen 1941 und 1944 produziert wurden. Die Abmessungen betrugen 134 Meter Länge bei einer Breite von ca.17 Metern. Angetrieben von einer Dreifach Expansions Dampfmaschine mit 2500 PS verlieh dem Dampfer eine Geschwindigkeit von 11 Knoten. Neben den offensichtlichen Vorteilen, einfaches Handling für die Besatzungen, hohe Bauraten, geringe Kosten, führten noch nicht ganz ausgereifte Produktionstechniken zum Verlust von knapp 100 Einheiten. Risse im Deck oder in den Aufbauten waren die geringsten Probleme, teilweise brachen einige Schiffe ohne Vorwarnung in der Mitte auseinander. Das Hauptproblem lag in der neu eingeführten Schweißtechnik die zu Ermüdungsbrüchen an den Schweißnähten neigten. Die Tragfähigkeit betrug 9900 Tonnen die sich auf zwei Decks verteilten. Erst 1944 lösten die Victory Ships die Libertys ab. AK 131 Melucta gehört der 62 starken Crater Class an. Bei allen Crater Schiffen handelt es sich um auf zivilen Werften hergestellten Libertys die später von der US Navy übernommen und in Dienst gestellt wurden.

Melucta wurde unter dem Namen Thomas A. Ginley auf der St. Johns River Shipbuilding Corp. Jacksonville am 21 Januar 1944 auf Stapel gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 20.März 1944. Am 31.März übernahm die US Navy das Schiff unter dem Namen Melucta, baute das Schiff für Marine Operation um und stellte es am 22 Juli 1944 in Dienst. Bis zum Herbst 1944 operierte Melucta vor der Ostküste. Danach erfolgte ihre Verlegung in den Pazifik. Erste Zwischenstation bildete Pearl Habour. Hier lieferte Melucta die Schleppbark Cinnabar IX 163 ab. Erst im November 1945 kehrte das Schiff über den Panamakanal nach Norfolk zurück. Dort wurde Melucta zur Reserveflotte überführt. Dort gammelte das Schiff bis 1969 vor sich hin, bis es schließlich 1970 den Weg des alten Eisens ging.

Mein Modell basiert auf Trumpeters SS John Brown. Der Maßstab beträgt 1:350 und ist der gleiche Bausatz wie das Vorgänger Modell Jeremiah O`Brien. Dem Modell liegt lediglich eine andere Lackieroption sowie ein neuer Decalsatz bei. Auf Änderungen in der Bewaffnungsausrüstung wird in der Bauanleitung eingegangen. Der Bau beginnt wie üblich mit dem Rumpf. Hier hat man die Qual der Wahl, Vollrumpf oder Wasserlinie. Wie fast immer entschied ich mich für die Wasserlinien Option. Die Passung war recht gut, leider wölbte sich der Rumpf in der Längsrichtung

um 3 bis 4mm. Abhilfe schafft ich, indem ich das Schiff fest auf eine Helling schraubte. Zugegeben klingt ein wenig rustikal, funktionierte aber prima! Weiter geht’s mit den Schanzkleidern an Bug und Heck. Hier war die Passung eher schlecht als Recht. Aber was hilfts...an den Spachtel, Schmirgel fertig los! Nachdem diese lästige Angelegenheit erledigt war, grundierte ich den Rumpf um die letzten Oberflächenfehler sichtbar zu machen. Danach erfolgte die Montage der Brücke, Deckhäuser, Winschen, sowie der Masten. Besonderheit bei den von der Navy betriebenen Dampfer sind zusätzliche Räume für Passagiere. Sichtbare Änderungen waren das vorhanden sein eines zusätzlichen Funkmastes links versetzt in Höhe des Schornsteins. Um den Dampfer lebendig wirken zu lassen öffnete ich Türen, Fenster etc. Auch hier möchte ich die Passung als mäßig bezeichnen. Besonders die angeformten Türen der Mast Unterbauten fielen dem Schmirgelpapier zum Opfer. Besonderheit auf allen Libertys waren teilweise betonierte Splitterschutzwannen der leichten Flak sowie Teilen der Aufbauten. Das grobe Muster des Betons ist auch im Maßstab 1:350 zu erkennen. Am einfachsten lässt sich die raue Betonstruktur mit einer Lage Tempo Taschentüchern imitieren. Das Tuch auf die richtige Größe schneiden und mittels Sekundenkleber auf der Flakwanne fixieren. Die meiste Arbeit bereiteten mir die Ladebäume, hier entfernte ich die viel zu groß ausgefallenen Zurrösen und sonstige Angüsse. Zu erst überlegte ich mir einen Teil der Ladebäume durch Messingrohre zu ersetzten, der Aufwand erschien mir dann aber doch zu groß. Ein großer Nachteil des Bausatzes ist bzw. war das völlige Fehlen eines Takel oder Belegplans. Recherchen im Internet warfen mehr Rätsel als Lösungen auf. Abhilfe schaffte hier Toms Fotoätzsatz. Neben wundervoll ausgeführten Blöcken, Augbolzen und Davits liegt zusätzlich ein Takelplan bei. Weitere nützliche Hinweise zur Lage der Augbolzen findet man auf den Internet Seiten der beiden Museeumsschiffen.

Nächstes Manko sind die viel zu kräftig ausgefallen Laderaum Abdeckungen. Hier verarbeitete ich in Holzleim getränkte Papiertücher um Abdeckplanen zu imitieren. Dünne Messingstreifen stellen Spanngurte auf den Luken dar.

Gut, der Rohbau war abgeschlossen, die einzelnen Baugruppen kalt angepasst, alles fertig zur Lackierung, aber..........pure Langeweile breitete sich auf den Decks aus, es fehlte an Ladung. GHQ Fahrzeuge stellen die einfachste Lösung zur Beladung der Decks dar. Sie sind zwar ein bisschen Overscale, aber aus Mangel an geeigneten Fahrzeugen im Maßstab 1:350 sind sie die beste Lösung. Die Detaillierung der Zinnguss Fahrzeuge ist phänomenal. Zusätzlich öffnete ich die vorderen Ladeluken und zog ein zweites Deck in den Rumpf ein. Somit entfiel natürlich die Option das Schiff in Fahrt dar zu stellen und ich musste mir einen plausiblen Grund für einen vor Anker liegenden, mit geöffneten Ladeluken vor sich hin dümpelden Dampfer ausdenken. Vor einiger Zeit hatte ich einige LCTs aus Resin gegossen, dessen Urmodell von meinen Modellbaufreund Frank Ilse entwickelt wurde. Hier bot sich die beste Möglichkeit das LCT in ein kleines Diorama einzubringen. Das LCT besteht aus nur wenigen Teilen, dementsprechend schnell ging die Montage von der Hand. Die Farbgebung gestaltete sich denkbar einfach, Navy Blue über alles. Hierfür verwendete ich Modell Masters Flat Sea Blue. Ein bisschen Trockenmalen eine Prise Weathering, schon war der Kleine komplett.

Komplizierter lag der Fall bei Melucta, ich wollte auf keinen Fall einen öden grauen Trampdampfer haben. Die einzigen Bilder die ich im Internet einsehen konnten zeigten Melucta von schräg vorn mit einem Dazzle das mir unbekannt war. Also machte ich mich an die langwierige Arbeit Fotos von allen 62 Schiffen zu betrachten um nach Übereinstimmungen im Aussehen des Tarnmusters (dazzle) zu suchen. Einige Abende später hatte ich die Ergebnisse auf den Seitenriss der Bemalungsanleitung übertragen. Anschließend schnitt ich passende Lackierschablonen. Nicht genau zu klären war die Lage des Dazzle auf der Vorder-bzw. Rückseite des Brückenaufbaus. Die Lackierschablonen entstanden aus Revells Maskierfolie. Das geometrische Muster lässt sich ohne Probleme auf den geraden Seitenflächen des Modells aufbringen. Auch hier verwendete ich Farben aus dem Modell Master Programm.

Für das Oberdeck verwendete ich Testors GunShipGrey, das später mit Rost braun übernebelt wurde um der Fläche ihr homogenes Aussehen zu nehmen. Anschließendes Washing und Drybrushing gaben der Farbe ein abgenutztes Aussehen. Die Flächen der Steuer und Backbord Seiten alterte ich anfangs mittels Airbrush und aufgehellter Basisfarben. Rostspuren und Beschädigungen bildeten das Finish. Im Anschluss montierte ich die vor angepassten/lackierten Aufbauten. Luken und Masten folgten im nächsten Gang. Bei der Takelung waren wie immer starke Nerven und ruhige Hände gefordert. Wichtig ist die richtige Vorbereitung der Punkte an denen die einzelnen Leinen befestigt werden müssen. Die Lage der Augbolzen legte ich bereits im Rohbau fest, so dass das Anbringen der Leinen nicht allzu kompliziert war. Anders sah die Geschichte bei dem Ladegeschirr aus. Hier sind keine straff gespannten Leinen erforderlich, sondern durchhängende, geführte Taue.

Ich verwendete dünne Litze von verbrauchten Relaisspulen, die sich relativ leicht in die richtige Form biegen ließen. Vorher führte ich die Litze durch die einzelnen Blöcke und sicherte alles mit einem Tropfen Sekundenkleber.

 

Dirk Mennigke

LSM 220

LSM 220 gehörte der über 500 Schiff starken LSM 1 (Landing Ship Medium) Klasse an. Hierbei handelt sich um amphibische Schiffe mit einer Ladekapazität von bis zu 9 Dukw`s, 5 mittleren Panzern oder 3 schweren Panzern. Die Besatzung bestand aus 5 Offizieren sowie 54 Mann an Unteroffizieren und Mannschaftsdienstgraden. Interessant ist der Ausbildungsplan des Kommandanten. Er gehört zu den 90 Tagen Wunderknaben, wurden doch die Kommandanten innerhalb von nur neunzig Tagen mit der Führung und Navigation eines Schiffes vertraut gemacht. Die Schiffsgattung LSM bildet ein Derivat aus den viel kleineren LCT (Landing Craft Tank) und den wesentlich größeren LST (Landing Ship Tank).Unter den Besatzungen hießen die LST aufgrund ihrer niedrigen Geschwindigkeit von nur 9 Knoten und ihrer exponierten Lage im Landungsgebiet mit einem Anflug von Galgenhumor bezeichnenderweise Large Slow Target, großes langsames Ziel! Ziel bei der Entwicklung der LSM war es, ein Boot zu schaffen das mit eigener Kraft, vollständig beladen, größere Entfernungen im pazifischen Raum überbrücken kann.

 

Das Modell ist im Maßstab 1:350 gehalten und stammt von Commander Models. Commander Models, hm nun ja, sagen wir einmal schön das es Firmen gibt die sich dem Thema amphibische Schiffen widmen, aber der Resinguss und die Detaillierung lassen doch zu Wünschen übrig. Der Rumpf bei meinem Modell war wie ein Schwamm. Hatte ich die erste Lage Luftblasen verspachtelt, öffneten sich beim Verschleifen an anderer Stelle die nächsten Löcher. Nachdem ich den Rumpf 4mal gespachtelt hatte, erfolgte eine dreifache Grundierung um auch die feinsten Unebenheiten auszugleichen.

Um das Modell, weiter zu detaillieren brachte ich Relings, Leitern, Positionslampen etc. an. Die verwendeten Materialien stammen von GMM sowie WEM und sind Überbleibsel aus nicht benötigten Teilen anderer Modelle. Wie schon erwähnt, der Bausatz ist sehr einfach gestrickt und die Qualität der Kleinteile lässt zu wünschen übrig. Flaknester, Schlauchboote, Dingi und diverse Kleinteile entstanden im Eigenbau. Die Farbgebung entspricht dem Mitte 1944 autorisiertem Schema 31 für tropische Anstriche. Hierbei kommen Dull Black, Navy Green, Ocean Green sowie Pale Green zum Einsatz. Problematisch ist die Beschaffung gut erhaltener Fotos um das eigentliche Muster zu identifizieren, da Steuerbord und Backbordmuster unterschiedlich gestaltet sind. Fündig wurde ich letztendlich (oder wie immer) bei Navsource, die den mit Abstand größten Fundus an authentischen Fotos in ihrer Bildergalerie führt. Als Arbeitspferde der Flotte sahen diese Boote stark verwittert aus und dementsprechend rostig alterte ich auch meine LSM. Zum Einsatz kamen hier verschiedene Künstlerölfarben mit überwiegend braun-roten Farbtönen. Durch starkes verdünnen mit Terpentinersatz erhält man eine sehr flüssige Substanz die wunderbar in die Kanten einläuft, danach die überschüssige Farbe mit einem fusselfreien Tuch abwischen, fertig! Wichtig bei der ganzen Aktion ist, dass die Grundfarben des Tarnanstrichs mindestens 48 Stunden durchgetrocknet sind, ansonsten entsteht ein nicht mehr definierbares Farbdurcheinander.

Doch was nützt das schönste Landungsfahrzeug ohne eine Deckladung aus LKWs, Panzer etc. Doch woher nehmen?

Fündig wird man GHQ. GHQ ist der Hauptlieferant für alle Wargamer und stellt absolut fantastische Fahrzeugminiaturen in 1:300 her. Der Maßstabsunterschied sei verziehen, handelt es nur um ein paar zehntel die die Modelle zu groß sind. Die Fahrzeuge lackierte ich lediglich in oliv green, die Reifen sowie die Fenster in Schwarz. Der Abschluss erfolgte mit einem Trockenmalauftrag in einem stark aufgehelltem oliv green.

 

Fazit

Aus dem Grundbausatz lässt sich nur ein stark vereinfachtes Modell erstellen. Mit ein wenig Aufwand und entsprechenden Vorbildfotos wird aus dem unscheinbaren LSM ein richtiger Hingucker, der sich trotz seiner geringen Abmessungen aus dem ewigen Tirpitz und Bismarck Allerlei hervorhebt.

Dirk Mennigke