Welcome to the Modellschmiede (Model   Forge) Hämelerwald.

We are a small group of hobby model builders from Hämelerwald near Hanover in Germany. On this internet site you will find pictures of our scale models – whether self designed or built using model kits commercially available.

 

Bienvenue à la Modellschmiede Hämelerwald 
(forge des maquettes d´Hämelerwald).

Nous représentons un petit groupe non organisé de bricoleurs amateurs d´Hämelerwald (dans le district d´Hannovre – connu pour son point sur la circulation pour l’A2). Sur cette page, vous trouverez des images de maquettes que nous avons construit – qu´elles soient montées à partir de pièces ou personnellement inventées.

Duell im Atlantik

 

Das Modell

stammt von Trumpeter, ist im Maßstab 1:350 gehalten und fügt sich so perfekt in meine Flotte ein. Aus dem Bausatz lässt sich USS England DE 635 einem Schiff der Buckley Klasse darstellen. Prima, so dachte ich, endlich ein Modell das sich schnell aus der Schachtel bauen lässt. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt an dem mir der Film Duell im Atlantik in die Hände fiel. Siehe da, als Hauptdarsteller fungierte neben Robert Mitchum und Curt Jürgens die USS Haynes, einem Geleitzerstörer der Buckley Klasse, der sich im Südatlantik ein Gefecht mit einem deutschen U-Boot lieferte. Damit war die Idee geboren den Filmstar als Modell zu bauen. Recherchen im www brachten erstaunliches zu Tage. Zum einen gab es in der US Navy keine USS Haynes und der Film wurde auch nicht im Atlantik sondern vor Pearl Harbour gedreht, nun gut. Wie fast immer fand ich auf Navsource die benötigten Informationen.

Demnach fungierte als Hauptdarsteller DE 634 Whitehurst die frisch aus dem Korea Einsatz nach Pearl zurückkehrte um eigens für die Dreharbeiten vorbereitet zu werden. Dabei handelt es sich um eine Einheit aus einer Gruppe von sechs Schiffen die als Generatorschiff während des zweiten Weltkrieges umgerüstet wurden. So versorgte Whitehurst nach der Befreiung Manilas, dessen Infrastruktur während des Weltkrieges völlig zerstört war, mit dringend benötigter elektrischer Energie.

 

Ein Filmstar wird geboren

in diesem Fall aus viel Polystyrol und diversen Fotoätzteilen. Der Zusammenbau begann wie immer mit dem Rumpf. Waterline oder Full Hull, das sind die Optionen. Mein Dampfer sollte in einem ruhigen Hafen liegen, überholt werden und nicht durch eine stürmische See fahren, also Waterline. Auf Aufnahmen des Originals ist sehr gut die Plattenstruktur des Rumpfes zu erkennen. Schade das sie auf dem Modell nicht wiedergegeben ist. Zu erkennen sind im Grunde zwei parallel zum Decksprung verlaufende Bänder. 0,1mm dicke Polystyrolstreifen bildeten die Grundlage der Plankengänge. Problematisch gestaltete sich die Fixierung der Streifen auf dem Rumpf. Klebeversuche mit Polystyrolkleber ergaben unschöne Kleberwulste zwischen den Stößen. Sekundenkleber bindete zu schnell ab, so dass es zu Problemen bei der Ausrichtung der Streifen kam. Der Weisheit letzter Schluss war ein Derivat aus beiden Methoden. Zuerst brachte ich eine dünne Lage Plastikkleber mittig auf dem Plankengang auf, so dass kein Kleber hervor quellen kann. Die durch die Durchbiegung entstehenden Lücken verklebte klebte ich mit mittels dünnflüssigem Sekundenkleber

 

Weiter ging es mit dem Hauptdeck. Die Passung war, sagen wir mal dem heutigen Stand der Technik nicht mehr gerecht. Unter Einsatz von Spachtel, Mr. Surfacer und Schmirgelpapier konnte dem Übel begegnet werden. Richtig wiedergegeben in Position sowie Größe waren die Leinendurchführungen (choks). Leider nicht durchbrochen, so dass das Aufbohren einige Zeit in Anspruch nahm. Sicherlich wäre es hilfreich die Choks sowie Poller separat dem Bausatz bei zu legen, sind sie doch ständiger Garant für aufwändige Abklebeorgien während der Lackierung.

 

Die Umgestaltung der Aufbauten

entpuppte sich als der arbeitsintensivste Part. Als Bauvorlage dienten diverse Screenshots des Spielfilms. Alle Flakstände im Bereich des Schornsteins fielen dem Bastelmesser zum Opfer. Schleifen, Spachteln und nochmaliges Schleifen egalisierten letzte Unebenheiten auf dem Dach des Mittelaufbaus. Ein großes Manko des Bausatzes waren die spartanisch ausgeführten Türen des Bausatzes. Abhilfe schafft White Ensign Doors und Hatches Set . Hier hat man lediglich die Qual der Wahl die Tür geöffnet oder geschlossen anzubringen. Bedeutet natürlich wieder etwas mehr Arbeit, da die Türöffnung in der Aufbautenwand heraus gearbeitet werden muss.

 

Eine Arbeit die sich auf jeden Fall lohnt, wirkt das Modell gleich viel lebendiger. Im Anschluss erfolgte eine erste Passprobe auf dem Hauptdeck. Soweit so gut, aber irgendwie kam mir die Lage einiger Bohrungen in die diverse Kleinteile eingepasst werden sollten seltsam vor. Besonders die Lage der Bootsdavids war vollkommen falsch. Nach Bauplan standen die Davids mittig zwischen Aufbau und Schanzkleid. In der Praxis würde es bedeuten das die Mannschaften ständig zwischen den Davids herum wuseln müssten, so dass der Bordbetrieb empfindlich gestört würde. Kurzerhand verschloss ich alle Bohrungen des Hauptdecks, ermittelte die korrekten Positionen und schliff die Oberfläche Plan. Erst jetzt klebte ich die Aufbauten der Ebene eins auf das Hauptdeck.

 

Der Brückenbereich

erfuhr ebenfalls einige Änderungen. Flakwannen ade, dafür neue Plattformen und Deckhäuser. Polystyrolplatten in einer Stärke von 0,1mm bildeten die Grundlage aller Neubauteile. Die Unterzüge der Plattformen entstanden aus Evergreenprofilen diverser Formen und Größen.

 

Es fand alles Verwendung was Haus und Hof zu bieten hatte. Um das Modell weiter aufzuwerten stand mir Toms Modellworks Buckley Fotoätzteilsatz zur Verfügung. Relings, Leitern, Wabowerfer, Waboracks werten das Modell enorm auf. Ein wichtiger Aspekt wird leider nicht beachtet, die offene Brücke. Offen, gut einsehbar, hätte ich mir zumindest ein paar Grätings für den Boden gewünscht, zumal für die Geschützstände passende Bleche beigelegt sind.

 

Was solls, passende Bilder gegoogelt und auf geht’s. Bei genauerer Betrachtung fehlten dem Bausatz einige wichtige Baugruppen. Ein backbordseitiger Niedergang in den Sonarraum sowie eine geschlossenen Treppe neben der Steuerbord Nock. Äußerst wichtig natürlich, der Stuhl der Kapitäns. Sprachrohre, Meteorologische Instrumente stammen aus GMMs Liberty Ships Ätzteilsatz, der Rest entstand scratch.

 

Zur besseren Kontrolle der Oberflächenbeschaffenheit grundierte ich ich das Modell mit Revells Matt 77. Der perfekte Farbton für alle Horizontalen Ebenen, bildete die Farbe zusätzlich erste Schattierungen in Ecken und Vertiefungen der Aufbauten. Nachdem die Farbe gut getrocknet war, musste an einigen Stellen nach gebessert werden. Nach einer erneuten Kontrolle der betroffenen Regionen, entdeckte ich keine Fehler mehr und legte den Rumpf erst einmal bei Seite.

 

Nun ging es ans Eingemachte,

die Kabeltrommel nebst Generatorkästen mussten gefertigt werden. Grundlage waren Bilder die ein Schwesterschiff der Whitehurst zeigen. Schnell die Maße abgegriffen, eine Zeichnung erstellt und los gings. Am einfachsten ließen sich die Schaltkästen erstellen. Ein paar passende Polystyrol Vierkantleisten auf das richtige Maß geschliffen, Türen, Lüfterbleche sowie Isolatoren angebracht, schon war das erste Windenteil fertig.

 

Das eigentliche Grundgestell der Winde besteht aus Lochblechen der Firma Lion Roar, der Windenbock aus Polystyrolleisten.

 

Als Hauptproblemchen kristallisierte sich die symmetrische Ausrichtung der Komponenten heraus. Erst nachdem die eigentlichen Kabeltrommeln eingeklebt waren erhielt die Baugruppe die nötige Stabilität. Ach so, die Kabeltrommeln. Hier zahlt es sich aus wenn man seiner Sammelwut freien Lauf lässt, bloß nichts wegschmeißt und nicht benötigte Bausatzteile schön hortet. Wie dem auch sei, erstaunlicherweise fand ich in meinem Fundus ein paar passende Bauteile die in ihren Abmessungen genau meinen Bedürfnissen entsprachen. Die Teile gehörten glaube ich, zu einem Enterprise Bausatz und waren wie für meine Whitehurst geschaffen. Zur weiteren Detaillierung verarbeitete ich noch einige Teile aus GMMs Kabeltrommeln Set.

 

Für weiter Highlights

sorgten L`Arsenal MK 51 Feuerleitgeräte.

 

Sowie die genial zu bezeichnenden 40mm Bofors Geschütze.

 

Das MK 52 Radar der Brückenplattform entstand auf Basis des MK51, an das wie Original eine 90cm Feuerleitantenne angehängt wurde. Im Modell besteht diese Antenne aus aus einem Riffelblech, die dem Bausatz beiliegenden Ausführungen des Radars sind nicht zu gebrauchen. Zum anderen habe ich mich auf L´Arsenal Zurüstteile eingeschossen um ein möglichst einheitliches Bild bei meinen Modellen zu erreichen. Den mitgelieferten Kunststoffmast ersetzte ein Messingmast, Leitern, Yardarms und diverses Kleinkram klebte ich mittels Sekundenkleber.

 

Hier favorisiere ich Pattex flüssig Kleber, selbst lange Reisen führten bis jetzt noch zu keinem Teileverlust, für den fehlende Klebekraft der Ursprung war.

 

Die groben Arbeiten sind erledigt,

Reling, Leitern, Geschütze montiert, das Modell grundiert, fehlt nur noch die Lackierung. Verwendet wurden für die horizontalen Flächen matt 77 von Revell, für die vertikalen Flächen Modell Masters haze grey. Den Wasserpass airbrushte ich frei Hand in matt 9 von Revell.

 

Im nächsten Schritt erhielten die Deckflächen ihre Farbe, zuerst Revell matt 77 pur.

 

Danach immer mehr aufgehellt und zum Schluss kamen noch braune Töne zum Einsatz. Braun, warum ausgerechnet braun? Auch hier zog ich diverse Bilder aus dem Internet zu Rate und immer wieder ist gut zu erkennen das gerade nach einem langen Seeaufenthalt die Decks ihre ursprüngliche Farbe gegen einen schönen gammel Look aus Rost braunen Tönen eintauschen.

 

Davon ist besonders das Hauptdeck betroffen. Der nächste Grund für braun ist die einfache Tatsache das meine noch vorhandenen Anti Rutsch Decals zu hell gedruckt waren, so dass sie sich nicht von der eigentlichen Deckfarbe abheben würden. Oberhalb des bereits abgeklebten Wasserpasses kamen ebenfalls braune Farben zum Einsatz.

 

Wird die darauf folgende graue Basisfarbe nur dünn aufgetragen scheint weiterhin ein dünner Rostschleier durch die Basisfarbe. Aber soweit ist es noch nicht. Bevor Modell Masters Haze Grey auflackiert wird, maskierte ich die Decks mit Tamiya Tape. Eine unbequeme und mühsame Arbeit, aber leider besitze ich nicht die Gabe große Flächen gleichmäßig mit dem Pinsel zu lackieren. Anschließend lackierte ich die Bordwände mit einer dünnen Lage Haze Grey. Die nachfolgenden oberen Aufbauten wurden von Decklevel zu Decklevel mit einer immer stärker aufgehellten Basisfarbe behandelt.

 

Gut, Maskierung herunter, Glanzlack drauf, durchtrocknen lassen und die Decals unter zu Hilfenahme von Micro Set aufbringen. Danach folgte eine abschließende Schicht Mattlack.

  

 

Das Modell ist fertig

es fehlt nur noch eine passende Diorama.

 

Das Thema war, wie bereits angesprochen Pearl Harbour 1957. Dem Lebenslauf von USS Whitehurst zufolge lief das Schiff im Juni Pearl Harbour an. Es erfolgte eine Ruhepause mit anschließender Überholung. Ob bereits erste Schritte zur Deaktivierung eingeleitet wurden ließ sich nicht ergründen, denn direkt nach Beendigung der Filmaufnahmen zu The Enemy Below verließ Whitehurst die aktive Flotte um der Reserveflotte eingegliedert zu werden.

 

Auf jeden Fall erhielt der Dampfer einen frischen Anstrich und diese Szene wollte ich nachbilden. Aus diesem Grund erhielt USS Whitehurst auch zwei unterschiedliche Bugnummern. Zum einen die 181 für Haynes auf der Steuerbordseite, es ist die einzige Seite die im Spielfilm mit dieser Nummer zu sehen ist. Hier kamen Aufreibebuchstaben aus dem Elektronik Zubehör zum Einsatz.

 

Backbordseitig behielt mein Modell Whithursts original 634 Kennnummer. Bei der Gestaltung des Hafenbeckens richtete ich mich nach Aufnahmen aus den 50er Jahren. Schnell stellte ich fest das es auf dem Zubehörmarkt für den Maßstab 1:350 so gut wie keine Ausstattungsmaterialien gab. Bis auf die GHQ Fahrzeuge und L`Arsenal Palmen  durfte ich alles weitere scratch erstellen.

 

Das Arbeitsgerüst baute ich nach einem Bild das O´Bannon, einem Zerstörer der Fletcher Class, dass das Schiff während der 60er Jahre bei einem Werftaufenthalt zeigt. Arbeitssicherheit schien damals noch klein geschrieben zu sein, so winkelschief und zusammengeschustert wirkte das dort abgebildete Gerüst. Auf jeden Fall eine Herausforderung keine Winkel einhalten zu müssen.

 

Der Kran stammt von Frank Ilse den er eigens für gemeinsames Projekt gebaut hatte. Basis für das Diorama bildete eine 1mm starke Polystyrolplatte. Eine erste Stellprobe der Kaianlagen erfolgte mit Pappstreifen um die beste Anordnung auf der Basisplatte heraus zu finden. Nachdem das Gesamtbild auf mich stimmig wirkte, übertrug ich die Maße der Pappstreifen auf 1mm starke Polystyrolplatten. Perfekte gleichmäßige Zuschnitte erreicht man bei so einem dünnen Material am einfachsten mit einer Papierschneidemaschine.

 

Die Klinkerwand entstand aus einer Mauerplatte des Vollmer Eisenbahn Sortiments. Mittels eines Spantengerüsts wurde die Kaianlage erstellt.

 

Schon zu diesem relativ frühen Zeitpunkt kommt erste Farbe ins Spiel. Zuerst wurden Mauer und Rückwand grundiert, danach mit Ölfarben gealtert.

 

Die Wasseroberfläche entstand aus diversen Grün und Brauntönen die ineinander verlaufend lackiert, zum Kai hin immer mehr ins dunkelbraun übergehend gebrusht.

 

Erst jetzt konnten diverse Holzbalken, die dem Schutz der Pier dienen, in das Diorama eingefügt werden. Es handelt sich um handelsübliche Polystyrol Rundstäbe die später mit Ölfarben ihr endgültiges Finish erhielten.

 

Fehlt nur noch die Bepflanzung sowie der Bodenbelag. Die Palmen stammen wie schon erwähnt von L´Arsenal. Dieser kleine aber geniale Bausatz wertet das Dio unglaublich auf. Die Verarbeitung der fotogeätzen Palmenblätter gestaltete sich denkbar einfach. Die Blätter brauchen nur aus dem Rahmen ausgeschnitten werden und in Form gebogen werden . Der Bausatz Stamm der Palme besteht aus Resin, ich ersetzte ihn allerdings durch einen 1,2mm starken Messingdraht der sich wesentlich besser in Form trimmen lässt als das brüchige Resin Bauteil . Als Bodenbelag verarbeitet ich Streumaterial aus dem Eisenbahn Zubehör. Es handelt sich um ein Pulver das von einer Belgischen Firma vertrieben wird. Ich meine wirklich Pulver, super fein, keine Körnung, also perfekt für den Maßstab 1:350. Problemchen gab es anfangs bei der Verarbeitung. Versuche das Pulver mittels einer Weißleim/Wasser/Spülmittel Mischung aufzubringen scheiterten kläglich, da das Pulver einfach auf dem Leim schwamm. Im zweiten Versuch strich ich die Grundplatte mit Weißleim ein und streute das Material in den Kleber. Die vorhandene Feuchtigkeit reichte aus, eine knapp 1,5mm starke Schicht so zu durchdringen das sich eine stabile Oberfläche bildete.

Den Abschluss der Arbeiten bildete das Arrangement der einzelnen Baugruppen. Das Schiff klebte ich kurzerhand direkt in die aus Acrylgel bestehende Wasseroberfläche.

 

Dirk Mennigke