Welcome to the Modellschmiede (Model   Forge) Hämelerwald.

We are a small group of hobby model builders from Hämelerwald near Hanover in Germany. On this internet site you will find pictures of our scale models – whether self designed or built using model kits commercially available.

 

Bienvenue à la Modellschmiede Hämelerwald 
(forge des maquettes d´Hämelerwald).

Nous représentons un petit groupe non organisé de bricoleurs amateurs d´Hämelerwald (dans le district d´Hannovre – connu pour son point sur la circulation pour l’A2). Sur cette page, vous trouverez des images de maquettes que nous avons construit – qu´elles soient montées à partir de pièces ou personnellement inventées.

Gotha GV Nachtbomber 1:72 Roden by Tom Grigat

„Tom, die musst Du unbedingt bauen… - und Filmen…“ Das waren die Worte mit denen Lars und die Packung von Roden auf mich zu kamen. Ein tolles Geschenk, eine tolle Geste und eine tolle Herausforderung.

Das Vorbild ist in seiner Größe imposant und filigran in seiner sichtbaren Technik. Das Modell in 1:72 durch die feinen Details und die anzuwendende Verspannung sehr anspruchsvoll…

Wie immer findet ihr ein Stopmotion Video zum Bau des Modell auf meinem YouTube Kanal

Da der Rumpf der Gotha aus einer Art Sperrholz gefertigt war, versuchte ich die entsprechende Optik mittels Holztongrundierung und den fantastischen Holzmaserungs-Decals von „Uschi van der Rosten“ herzustellen. Um die benötigten Flächen für die Decals zu ermitteln, rieb ich die Zwischenräume, die die Holztäfelung ergeben, mit Alufolie ab. Auf die ca. DIN A5 große Decal-Fläche gelegt konnte ich die einzelnen Bereiche gut ausschneiden. Hierbei ist es für die Optik wesentlich, dass pro angrenzender Fläche die Ausrichtung der Maserung um 90 Grad gedreht ausgeschnitten wird. Dadurch grenzen sich die einzelnen Bereich schön voneinander ab.

Nach dem Trocknen der Decals – die auch auf den Zwischenwänden ihren Einsatz fanden – wurde die Fläche mit transparentem Acryllack versiegelt. Mit einem dunkelbraunem Ölwasching betonte ich dann die Holzkanten und brachte mit Model Master Metalizer die Schutzflächen der Durchstiegs-Spannten auf. Im Original bestehen diese Elemente aus Aluprofilen.

Auf Originalfotos ist ersichtlich, dass die Rumpfkonstruktion durch eine Diagonal-Verspannung verstärkt wurde. Bei diesem Modell ist es per dünner Kabellitze 0,1 mm simuliert.

Der umfänglich verspachtelte Rumpf zeigt einen der Schwachpunkte des Bausatzes auf: die relativ „sportliche“ Interpretation von Passgenauigkeit. Die Kombination mit dem recht weichen Kunststoff bietet schon eine gewisse Herausforderung.

Da das Modell die Version eines Nachtbombers wiedergibt, der u.a. England angeflogen hatte, besteht die „Haut“ des Modells praktisch ausschließlich aus Lozenge-Decals, die aus insgesamt 3 Decal-Bögen ausgeschnitten werden müssen. Auch hier nutzte ich die Flexibilität von Haushaltsalufolie, um die benötigten Flächen zu ermitteln. Die Lozenge-Decals ließen sich hervorragend mittels Weichmacher auf der Basis platzieren. Die Decals der Hoheitszeichen hingegen waren sehr, sehr empfindlich und mussten hier und da nachträglich mittels Farbe korrigiert werden.

Das Heck-MG der Gotha bewegt sich auf einer Halbkreisförmigen Schiene, die mir aber im Bausatz zu grob erschien. Durch entsprechend gebogenes und verlötetes Kupferkabel (0,5 mm) habe ich es dann aber am Modell ersetzt – im Nachhinein hätte ich aber gut auf das Löten verzichten können: es wurde so grob, dass ich es schließlich doch durch eine mit Sekundenkleber verklebte Version ersetzt hatte…

Ein schönes – aber auch sehr aufwändiges – Detail an der Gotha ist das Gesamtbild der Verspannungen und der Anlenkungskabel. Hier ziehe ich gerade die „Strippen“ für die Höhenruder-Anlenkung. Mit dem flexiblen und superdünnem Rigg-Material von Uschi van der Rosten. Ein tolles Material, ohne dem ich mir die Arie der Verspannung nicht hätte vorstellen können.

Für die Stabilität unerlässlich: eine zusätzliche Verstiftung der Tragflächen mit 1 mm starkem Bindedraht. Auf beiden Seiten mit Sekundenkleber regelrecht eingebettet.

Da die Gotha die Antriebspropeller an der Rückseite der Tragflächen hat und die Spitzen zudem recht nahe an den Rumpf kommen – die Position des Heckschützen – sind an den Rumpfseitenflächen Schutzgitter angebracht, die verhindern, dass Personen dem Rotationskörper zu nahe kommen können. Diese Schutzgitter sind im Original relativ grobmaschig ausgerüstet – und vor allen Dingen als durchschaubares Gitter ausgelegt. Dieses Bauteil ist im Bausatz recht grob wiedergegeben. Auch hier entschied ich mich dazu dieses Element mit Draht und Gitter nachzuformen – vielen Dank an Dirk für die „Gitterunterstützung“…

Um die „Wucht“ der Lozenge-Camouflage etwas aufzubrechen, entschied ich mich dafür die Fläche leicht mit hellem Blau aufzuhellen – lediglich den Bereich der Spannten deckte ich mit 1 mm Abdeckband ab, um einen Kontrast zu bekommen.

Bomben und Fahrwerk (schon geriggt). Unten rechts ist der dunkle Schacht zu erkennen, der es dem Heckschützen ermöglicht hat nach unten zu feuern, ohne das Flugzeug selbst zu zerstören.

Hochzeit der Motoren mit dem Flugzeug. Hier wurden die Motorverstrebungen und die Bereiche zwischen Motor und Kanzel schon vor dem Zusammenfügen geriggt, um später nicht gleich dem Wahnsinn zu verfallen. Die Motorblöcke selbst mussten ebenfalls umfänglich verspachtelt und verschliffen werden. Die Kühlelemente wurden regelrecht neu modelliert. Thema: Passgenauigkeit.

Diese Ansicht zeigt schön den Bereich des Schutzgitters und Teile der Verspannung.

Bevor ich diesen Aufbau wagen konnte, musste ich schon einige „Stellproben“/ „Trockenpassungen“ mit der zweiten Tragfläche durchprobieren. Ursprünglich wollte ich nach dem Anbringen der Stützen direkt die Verspannung ohne die obere Tragfläche vorbereiten. Das scheiterte aber an den äußerst dünnen und erstaunlich spröden Stützen, von denen mir einige beim Versäubern in der Hand zerbrachen. Also: Einkleben der Stützen in die unteren Bohrungen und dann Anbringen der oberen Tragfläche… Die verflixten Details und die Probleme kehr ich diesmal unter den modellbauerischen Teppich des Schweigens. Nachdem die Klebung der beiden Tagflächen getrocknet war, konnte ich mich an die Verspannung machen.

Hier sind die Verspannungen zu nahezu 100% durchgeführt und die MGs sowie die Propeller montiert. Das Holz ist diesmal ausschließlich händisch in „Microbemalung“ aufgetragen – also ohne Decals…An manchen Stellen ist zu erkennen, dass die Lozenge-Decals doch nicht so klasse durchgehalten haben, wie ich gehofft hatte – und das, obwohl ich mit diversen Lackschichten versiegelt habe. In der Vorderansicht sind die Stützräder zu erkennen, die den einzigen Zweck hatten zu verhindern, dass die Gotha sich beim Landen mit der Nase in die Erde bohrt. In den Jahren zuvor war das wohl mehrfach der Fall.

Alles in Allem ein schöner Bausatz eines interessanten Modells mit einigen Schwächen und einer sehr, sehr anspruchsvollen Verkabelung. Ich kann nur hoffen, dass Lars gefallen am Modell findet für welches ich so manchen Schweißtropfen vergossen hatte. Aber die Herausforderung hat mir ne Menge Spaß gemacht. Danke, Lars…