Welcome to the Modellschmiede (Model   Forge) Hämelerwald.

We are a small group of hobby model builders from Hämelerwald near Hanover in Germany. On this internet site you will find pictures of our scale models – whether self designed or built using model kits commercially available.

 

Bienvenue à la Modellschmiede Hämelerwald 
(forge des maquettes d´Hämelerwald).

Nous représentons un petit groupe non organisé de bricoleurs amateurs d´Hämelerwald (dans le district d´Hannovre – connu pour son point sur la circulation pour l’A2). Sur cette page, vous trouverez des images de maquettes que nous avons construit – qu´elles soient montées à partir de pièces ou personnellement inventées.

Sturmfahrt

Ein kurzes Video zum Modell findet ihr hier.

 

Endlich ein weiteres modernes, diesmal nicht amerikanisches Schiff, das bestens zu meiner The Sullivans DDG 68 passt, einem Zerstörer der Arleigh Burke Klasse.

 

Im Grunde genommen handelt es sich bei den beiden Schiffen um Stiefschwestern, basieren die Entwürfe der Kongous doch auf denen der Burkes. Neben einer größeren Tonnage erhielten die Schiffe der Kongou Klasse einen Gittermast sowie ein 12,7 cm Oto Melara Geschütz. Gebaut wurden die vier Schiffe durch die Mitsubishi Heavy Industries zwischen 1990 und 1998. Die Maschinenanlage besteht aus vier in Lizenz gebauten General Electric LM 2500 Gas Turbinen die ebenfalls in vielen westlichen Marinen zu finden sind. Ein Beispiel dafür ist die Bremen Klasse der Bundesmarine. Der MK 41 VLS Starter hat eine Kapazität von 90 Raketen, aufgrund der defensiven Ausrichtung der japanischen Marine können von den Schiffen der Kongou Klasse im Gegensatz zu den Arleigh Burkes keine Tomahawk Cruise Missiles lanciert werden. Zu Anfang des neuen Jahrtausends wurde DDG 173 Kongou auserwählt um für das BMD (Ballistic Missile Defence) Progamm umgerüstet zu werden. Grund für diese Maßnahme war/ist die zunehmende Bedrohung für das japanische Mutterland durch ballistische Raketen Nord Koreas. Während einer Abfangübung im Dezember 2007 gelang es DDG 173 Kongou einen Übungsflugkörper mit einem SM-3 Block IA Flugkörper zu zerstören.

 

Soviel zum Original. Auf geht’s, was den Panzerbastlern ihr Kettenlaufwerk, ist bei uns Schiffchen Bastlern der Rumpf. Hier hat man die Qual der Wahl, Full Hull oder Waterline. Da das Modell in einer stürmischen See platziert während einer Schießübung durch den Ozean fahren sollte entschied ich mich für die Full Hull Option.

 

Nachdem der Rumpf zusammen gefügt war, folgte im nächsten Arbeitsgang der Sonarbug. Die Passung der drei Teile zueinander erwies sich als problematisch, so dass einiges an Schleifarbeit nötig war um die Übergänge zu kaschieren. Bevor das Deck auf den Rumpf geklebt wurde, verstärkte ich dessen Unterseite mit einigen Streifen Polystyrol um das sehr lange einteilige Deck zu versteifen. Hier besteht die große Gefahr das das Deck sich verwirft, zumal die Passgenauigkeit auch hier zu wünschen übrig lässt. Im Bereich des Hecks klaffte eine riesige Lücke von gut 1,5mm. Zur Fixierung beider Bauteile benutzte ich Klebeband um den Rumpf an das Deck zu ziehen und so eine lückenlose Verbindung zu erreichen. Der Spalt zwischen Helikopterdeck/Rumpf lässt sich am besten mit einer Polystyrol Leiste kaschieren. Achtung, hier ist Vorsicht geboten, der typisch weiche Trumpeter Kunststoff ist nicht ganz unproblematisch, er neigt beim Kleben mit Polystyrol Kleber stark dazu aufzuquellen, so dass sich unschöne Kunststoffwülste bilden können, hier gilt, weniger Kleber ist oft mehr!

 

 

Der nächste Arbeitsschritt begann mit der Montage der riesigen kastenartigen Brücke . Auch hier war eine Verstärkung der Bauteilinnenseiten mit zusätzlichen Polystyrolleisten unumgänglich. Stück für Stück nahm die Brücke Gestalt an. Leider zeigten sich hier einige Ungenauigkeiten, die nur mit sanfter Gewalt, viel Klebeband und noch mehr Spachtel behoben werden konnten.

 

 

Erfreulicherweise sind die Brückenfenster durchbrochen, unverständlicher Weise sind die Fenster des Flight Controll Rooms des Helidecks nicht geöffnet. Etwas Inkonsequent, aber na ja, um so konsequenter setzte ich Bohrer und Feile an um diesem Missstand zu begegnen.

 

 

Die Montage der Brücke auf den Rumpf gestaltete sich ebenfalls knifflig. Wie gut das es Klebeband gibt (Bild 4). So langsam verließ mich die Lust weiter an dem Modell zu bauen. Zermürbt ob der vielen Schleiferei, dachte ich schon daran das Schiff für ein paar Wochen beiseite zu legen.

 

 

Der Wendepunkt das Modell fertig zu stellen kam, nachdem ein kleines unscheinbares Paket mit der Post eintraf. Der Inhalt, Lion Roars Zurüstsatz für meine Kongou. Fix das Paket geöffnet.....Erstaunen machte sich breit! Es ist fast nicht zu glauben was für unglaublich filigrane Bauteile in diesem Ätzteilsatz zu finden sind! Gedrehte Rettungsinseln, gedrehtes Kanonenrohr, neue Gitter für Lufteinlässe in den Aufbauten, Treppen, Leitern, Relings und und und. Alles in allem einige hundert Teile!

 

 

Nachteil....noch mehr Schmirgelei. Alles, wirklich jedes angegossene Teil musste von den Aufbauten entfernt werden. Um später die richtige Position der Lüfter oder Türen wieder zu finden, bohrte ich Löcher mit einem 0,9mm Bohrer in die Ecken der Lufteinlässe bzw. der Türen. Als besonders hartnäckige Gegner zeigten sich die angeformten Radarplatten des Aegis Systems, diese relativ großen und dicken Angüsse erforderten besondere Aufmerksamkeit. Mittels eines Dreikanntschabers kratzte ich die Platten von der Brücke, ständig darauf bedacht bloß keine tiefen Riefen in die Aufbauten zu ziehen. Na ja, da ich gerade so schön im Gang war, sprangen mir die auf dem Deck erhaben aufgebrachten Linien der Laufwege bzw. Markierungen des Helidecks in die Augen. Warum nur? Erhabene Panellines gibt es im Panzer oder Flugmodellbau schon seit Jahren nicht mehr, nur noch im Schiffsmodellbau...mir völlig unverständlich.

 

 

Da meine Kongou durch eine schwere See schippern sollte , machte ich mir bereits zu einem frühen Baustudium Gedanken wie sich aufgewühltes Wasser am besten im Modell darstellen lässt. Nach langem Grübeln viel meine Entscheidung. Pappmaschee`... war des Rätsels Lösung! Eine Buchenmultiplex Platte diente mir als Basis. Den Rumpf auf der Basis positionieren und einfach mit mehreren unterschiedlich hohen Lagen Karton in Wellenform auf die Basis um den Rumpf herum aufkleben. Jetzt kamen meine Töchter zum Zuge. Sie durften die Pappmaschee`“anrühren“! Einfach alte Zeitungen in einem Wasser/Holzleim Gemisch einweichen, rein mit den Fingern und ordentlich durchmischen. Was für ein Spaß! Wieder ein Beispiel das Modellbau die Menschen verbindet, oder verklebt?. Dieses Pappmaschee bildet die Feinschicht des Wassers. Aufgetragen in mehreren dünnen Schichten ließen sich ohne Probleme schöne auslaufende Wellen modellieren. Nachteil, aufgrund der 4cm hohen Pappschicht dauert der Trocken Prozess etwas mehr als eine Woche

 

 

Endlich, ein paar Tage später nachdem der Rumpf aus dem jetzt getrockneten „Wasser“ ausgeformt war, bereits mit einer Grundierung sowie mit schwarzen Wasserpass versehen war, konnte mit der Detaillierung der Kongou begonnen werden.

 

 

Dank Lion Roar wird man entschädigt für die oft stumpfsinnige und nervende Schleifarbeit. Es ist einfach ein riesen Spaß diese feinen Ätzteile auf dem Modell anzubringen. Aufgrund der schier endlosen Anzahl an Fotoätzteilen sowie dessen Filigranität schritt der Bau nur langsam voran, so dass mein Zeitplan gehörig durcheinander kam. Aber mit jedem weiteren angebrachten Ätzteil stieg die Vorfreude auf das fertige Modell. Noch ein Wort zu den Türen, hier besteht die Option sie in geöffneter oder geschlossener Form anzubringen. Die Tür selbst wird in geöffneter Form mit einem angeätzen Rahmen geliefert. Einfach nur den Rahmen mittels Sekundenkleber auf die Wand kleben. Um die Tür zu schließen braucht sie nur noch auf den Rahmen umgeklappt werden, fertig. Folgendes gibt es noch zu beachten, Türen oder vertikal angebrachte Luken sollten immer mit dem Scharnier in Fahrtrichtung des Schiffes angebracht werden. Besonderen Nervenkitzel forderten die Unterzüge der um die Aufbauten platzierten Plattformen. Mann oh Mann! Hier handelt es sich um die kleinsten Teile die ich je verarbeitet habe, so das dass eine oder andere Teil dem jeden Modellbauer gut bekannten Teppichmonster zum Opfer fiel. Letztendlich wird das Fehler einiger dieser Miniteilchen niemandem groß auffallen, dafür stört es mich aber um so mehr!!!

 

Zusätzlich zum LionRoar Ätzteilsatz verwendete Bauteile waren Veterans Phalanx CIWS(35003), SRBOC Chaff(35010) und deren MK 141 Harpoon Launcher(35004). Dem Lion Roar Satz liegt zwar ein exzellenter Harpoon Satz mit gedrehten Startrohren bei, aber um ein einheitliches Aussehen meiner 350er Flotte zu erreichen verbaute ich den Veteran Harpoon Satz. Des weiteren stellte ich die OE82 Satelliten Antennen aus GMMs Kabeltrommeln Set der Deutschen Kriegsmarine her.

 

Okay, den Abschluss des Rohbaus bildete die Montage der Reling

 

 

Am einfachsten ist es mit den oberen Decks zu beginnen. Der Grund ist relativ simpel, würde als erstes die Reling des Hauptdecks verarbeitet werden, ist davon auszugehen das bei der Montage der Brückenreling unter zu Hilfenahme von Pinzetten und Zangen einige Abschnitte des Hauptdecks in Mitleidenschaft gezogen werden. Als etwas unpraktisch erwies sich die Lion Roar Praxis die Reling der Plattform passend in einem Teilstück dem Ätzsatz beizufügen. Teilweise müssen diese Abschnitte mehrfach gebogen werden, was bei diesen feinen Teilen nur schwer zu realisieren ist. Hier wären einzelne Abschnitte hilfreicher gewesen. Mast und achterer Aufbau bildeten eigene Baugruppen, die separat montiert, lackiert und gealtert wurden. Ihre Montage auf dem Rumpf erfolgte erst nach dessen Fertigstellung.

 

 

Jetzt kommt Farbe ins Spiel. Der bereits im Vorfeld schwarz lackierte Wasserpass wird mit einem in der Höhe passenden Klebestreifen maskiert.

 

 

Zum Einsatz kamen Rot für das Unterwasserschiff , Haze Grey für die vertikalen Flächen sowie Dark Ghost Grey für alle horizontalen Flächen. Alle Farben entstammen dem Modell Master Sortiment. Nachdem die Deckabschnitte in einem freundlichen Dark Ghost Grey erstrahlten, musste deren gleichmäßiges Aussehen gebrochen werden indem erste Alterungsspuren aufgebrusht wurden. Zum Einsatz kamen einige Braun Töne, sowie die mit Weiß aufgehellte Basisfarbe. Brauntöne hören sich im ersten Moment etwas befremdlich an, aber auf Luftaufnahmen ist besonders im Bereich des Vorschiffs eine deutliche braune Verfärbung zu erkennen.

 

 

Die Trockenzeit für das Deck betrug ca.48 Stunden. Danach begann eine für mich ungeliebte Arbeit, das Maskieren der Decks. Es kam Revells Maskierfolie zum Einsatz. Hier zahlte sich der modulare Aufbau des Schiffs aus. Ohne den achteren Aufbau sowie des Mastes ging die Arbeit relativ zügig über die Bühne.

 

Die Lackierung der Bordwände mit Modell Masters Haze Grey bereitete keine Schwierigkeiten. Drei dünne Farbschichten, aufgebracht in einem zeitlichen Abstand von ca.1 Stunde bildeten die Basis. Hier sollte man sehr vorsichtig zu Werke gehen, bei einem zu dicken Farbauftrag werden die feinen Details und Relings sehr schnell von der Farbe überdeckt, im schlimmsten Fall setzt sich Farbe in die Zwischenräume der Relings und Sicherheitsnetze. Wenig Druck auf der Airbrush und der richtigen Abstand zum Modell während der Lackierung sind der richtige Ansatz. Ähnlich erfolgte die Lackierung der Schornsteine, auch hier maskierte ich die vertikalen Flächen damit keine Farbnebel auf die bereits in Haze Grey lackierte Oberfläche niederschlägt.

 

 

Anschließend folgten zwei Schichten Glanzlack über das gesamte Hauptdeck, sowie im Bereich der Bugnummern um ein Silvern der noch aufzubringenden Decals zu verhindern. Die Decals, ein Thema für sich! Äußerst dünn, sehr großflächig, bereitete mir die Verarbeitung einige Schwierigkeiten. Besonders knifflig war das Aufbringen der Warnkreise und Vertrep ( vertikal replenishment) Markierungen rund um das Buggeschütz.

 

 

Immer wieder verrutschten die Decals, aber unter verstärktem Einsatz von Mikro Set und einiger nicht Druckreifer Flüche gelang es mir nach vier langen Abenden die Decals aufzubringen. Zum besseren Handling zerstückelte ich die Decals in mehrere Teile.

 

 

Das Finish bildete eine erneute Lage Glanzlacks um die Decals zu versiegeln. Das anschließende mattieren der Oberfläche erfolgte mit Testors Mattlack, der mit Sicherheit matteste Mattlack den ich in meiner langen Modellbaukarriere verwendet habe.

 

So weit so gut. Wenden wir uns der Alterung zu. Da es sich um ein modernes Schiff handelt ist hier weniger oft mehr. Lediglich die Kanten und Ecken des Modell erhielten ein Finish mit stark aufgehelltem Haze Grey. Rote bzw. Braune Künstlerölfarben imitieren die im Wasserpass auftretenden leichten Rostspuren. Hier nutzte ich den auftretenden Kappilareffekt der matten Farben. Hoch verdünnt aufgetragen verteilt sich die Farbe wolkig auf der Bordwand, trocknet ein und sieht später wie Flugrost aus. Um den Effekt abzuschwächen erfolgte ein Drybrushing in vertikaler Richtung mit abgedunkeltem Haze Grey.

 

 

Jetzt kommt meine bereits im Rohbau fertiggestellte Basisplatte zum Zuge. Testors Navy Blue wolkig in mehren Schattierungen aufgetragen bildeten den Anfang der Farbgebung. Danach folgten mehrere Gänge grauer sowie blauer Töne.

 

 

Um später die Illusion von tiefem Wasser zu erreichen erfolgte bereits zu diesem frühen Zeitpunkt die Darstellung des hellen weißen Fahrwassers um den Rumpf, am Bug sowie der Hecksee.

 

 

Airbrush und Pinsel waren die verwendeten Werkzeuge. Auf keinen Fall sollte das Weiß deckend aufgetragen werden. Erst ganz zum Schluss kamen Treppen, Gestelle für die Rettungsinseln sowie die Rettungsinseln an Bord.

 

 

Die eigentliche Wasseroberfläche besteht aus Acrylgel. So, endlich ist es soweit, der Dampfer wird seinem Element übergeben. Das spannende an der ganzen Geschichte ist das beim anschließenden Modellieren der Wasserfläche äußerst vorsichtig agiert werden muss. Zum einen, das dass Modell nicht beschädigt wird, zum anderen das kein Acrylgel auf dem Rumpf der Kongou verschmiert wird. Nach ausreichender Austrocknungszeit, begann das Finish. Sehr schön schimmerte das unter dem Acrylgel aufgetragene Weiß aus den unendlichen Tiefen des „Kunst Meeres“ hervor. Mattes Weiß ungleichmäßig auf dem Acrylgel aufgebracht, gaben der Wasserfläche ein in meinen Augen sehr lebendiges und realitätsnahes Aussehen.

 

So.... heiß Flagge und Wimpel. In diesem Fall die Nationalflagge, sowie einer quadratisch roten am Schiffsmast. Sie zeigt jedem in der Nähe stehendem Schiff an das gerade Schießübungen durchgeführt werden.

 

Lediglich drei Offiziere in der Steuerbord Brückennock beobachten die Ereignisse. Fertig, denkste.

 

Irgendetwas fehlte auf dem Achterschiff, gähnende Leere breitete sich aus. Nach Durchsicht einiger Fotos entschied ich mich für ein Vertrep Manöver. Vertrep bedeutet nichts anderes als Vertikal Replenishment, die Versorgung in See durch Hubschrauber. In diesem Fall durch einen SH 60 Seahawk der US Navy. Abgespielt haben könnte sich diese Szene während des Großmanövers Annualex G21 das gemeinsam von Einheiten der japanischen und US Navy im Oktober 2009 abgehalten wurde..

 

 

 

Fazit

 

Hier ist es Trumpeter zweifelsohne gelungen ein interessantes, japanisches Schiff auf den Markt zu bringen, weit abseits der nur all zu gut bekannten IJN Schiffe des zweiten Weltkrieges. Die Freude am Bau des gut detaillierten Bausatzes wird allerdings durch die teilweise unzureichende Passung getrübt. Auch ohne Einsatz von Ätzteilen lässt sich ein tolles Modell erstellen. Für den Fortgeschrittenen Modellbauer ist der LionRoar Satz ein absolutes Muss, aber auch eine Herausforderung die einiges an Nervenstärke abverlangt, um diese super feinen Kleinteile zu verbauen.. Das Endergebnis ist auf jeden Fall beeindruckend.

 

 

 

Dirk Mennigke