Welcome to the Modellschmiede (Model   Forge) Hämelerwald.

We are a small group of hobby model builders from Hämelerwald near Hanover in Germany. On this internet site you will find pictures of our scale models – whether self designed or built using model kits commercially available.

 

Bienvenue à la Modellschmiede Hämelerwald 
(forge des maquettes d´Hämelerwald).

Nous représentons un petit groupe non organisé de bricoleurs amateurs d´Hämelerwald (dans le district d´Hannovre – connu pour son point sur la circulation pour l’A2). Sur cette page, vous trouverez des images de maquettes que nous avons construit – qu´elles soient montées à partir de pièces ou personnellement inventées.

D 80 HMS Sheffield Revell 1:700

 

Das Vorbild

HMS Sheffield, gehört der Familie des Royal Navy Zerstörer Typs 42 Batch 1 an. Ihre Indienststellung erfolgte ab 1975. Als Luftabwehr sowie Geleitschiff konzipiert, fanden die Planungen der 42er unter großen Einschnitten im Budget des Verteidigungshaushalt des englischen Königreiches statt. Gefordert wurde eine Plattform mit maximalen Fähigkeiten zum kleinstmöglichen Preis (gab es damals auch schon). Heraus kam ein relativ kleiner, stark Wasser übernehmender Zerstörer von knapp 125 Meter Länge der über so gut wie keine Raum und Gewichtsreserven für später anfallende Zurüstungen verfügte. Zur Gewichtsreduktion wurde auf Schiffbaustahl verzichtet und die Aufbauten zum größten Teil aus Aluminium hergestellt. Eine Praxis die bei fast allen westlichen Marinen Einzug hielt.

 

 

 

 

 

HMS Edinburgh Typ 42 Batch 3 aufgenommen zu Kieler Woche 2006. Gut zu erkennen der achtere Mast der sich bis auf ein paar Kleinigkeiten kaum verändert hat.

 

 

Seitenansicht von HMS Edinburgh. Hier ist sehr gut das verlängerte Vorschiff zu erkennen das für eine verbesserte Seefähigkeit sorgen soll.

 

Die Ereignisse während des Falklandkrieges 1982 erschütterten die Maxime der Marinestrategen auf das Tiefste und führten später zu einer völligen Neubewertung im Marineschiffsbau. Die eingesetzten fünf 42er und zwei County Class Zerstörer erwiesen sich während der Kämpfe um die Falkland Inseln als wenig kampfkräftige oder ausgereifte Entwürfe. Der Ausfall von Radaranlagen, schlechter Verbandsfähigkeit sowie die Unfähigkeit tief fliegende Jagdbomber oder Anti Schiffsraketen abzufangen führten zum Totalverlust von HMS Sheffield und HMS Conventry, der damals jüngsten Einheit der Royal Navy. Zum Teil schwer beschädigt wurden HMS Glasgow (42er) sowie die beiden Countys HMS Antrim und HMS Glamorgan. Als besonders verhängnisvoll erwies sich die Verwendung von Aluminium. Nachdem HMS Sheffield am 04.05.1982 durch eine Exocet Rakete getroffen wurde konnte der Gefechtskopf des Geschosses zwar geborgen und entschärft werden, die aber noch verbleibenden Treibstoffreste des Raketentriebwerks entfachten ein starkes Feuer, dem die Aluminium Hülle der Sheffield nicht standhielt. Der zusätzlich durch das Feuer verursachte Ausfall der E-Generatoren verhinderte eine effektive Schadensbekämpfung, so dass das Schiff aufgegeben werden musste.

 

 

Bei dem Modell handelt sich um einen etwas älteren Bausatz im Maßstab 1/700 aus den Neunzigern von Revell. Neben dem Bausatz des Sheffield Typs Batch1, hat Revell auch noch ihre modernisierten Schwesterschiffe Exeter Typ Batch2 und die Manchester Batch3 im Programm.

 

Den beiden anderen Bausätzen liegen zusätzliche Plattformen und Ausrüstungsgegenstände für die während Mitte der 80er modernisierten Schiffe bei. HMS Manchester unterscheidet sich mit ihrem um mehr als 20 Meter verlängerten Vorschiff am meisten von den Batch 1 Schiffen.

 

Die Passgenauigkeit der Bauteile ist gut, um aber ein realitätsnahes Modell zu erstellen bedarf es einiger Änderungen und Verfeinerungen. Aus diesem Grund orderte ich bei NNT den speziell auf den Revell Bausatz zugeschnittenen Ätzteilsatz von White Ensign.

 

Die von Peter Hall entwickelte Ätzplatine ist einfach phantastisch. Nicht, das mit dem Satz noch ein Schiff der Batch 3 Gruppe ausgerüstet werden kann, nein, die für knapp 15 Euro gelieferte Qualität entspricht höchsten Erwartungen. Super fein geätzte Relings mit Querstreben, Lufteinlässe, Bordkräne sowie Radaranlagen bilden die Grundlage für ein gelungenes Modell. Bei der Verarbeitung ist etwas Vorsicht geboten, aufgrund der Filigranität ist der Ätzteilsatz nicht unbedingt zum Einstig in den Schiffsmodellbau geeignet.

 

Doch zuerst zum Rumpf. Das Achterschiff ist produktionstechnisch bedingt etwas sehr rustikal ausgefallen. Die Aussteifungen unter dem Helideck sind nicht formgenau, zudem fallen sie mit 1.5 Millimetern viel zu stark aus. Abhilfe schaffen hier Stützen aus 0,2 mm Polystyrol Streifen. Ich positionierte die mit Übermaß ausgeschnittenen Stützen mit Sekundenkleber an dem Rumpf. Die Formgebung der Streben erfolgte mittels feiner Schlüsselfeilen im eingeklebten Zustand. Spachtel und Schleifarbeiten bildeten die Restarbeiten beim Rumpfbau. Aufgrund der geringen Größe des Modells machte ich mir im Vorfeld so einige Gedanken über die später anfallenden Lackierarbeiten. Wie bekommt man einen sauberen Übergang zwischen Decklevel/Seitenteilen hin. Da ich die Modelle vor der Lackierung mit allen Ätzteilen versehe, ist die Gefahr während einer Pinsellackierung irgendetwas zu beschädigen sehr groß. Als Lösung kristallisierte sich auch in diesem Fall die gute alte Gewindeschraube heraus. Schrauben? Klar, schöne kleine M 1,2 Schrauben von ihrem freundlichen Optiker nebenan. Gut versteckt unter Radargeräten oder Kuppeln lässt sich so Ebene für Ebene lackieren und aufbauen, umständliches abkleben entfällt, störende Kleberränder beim Zusammenfügen entfallen. Sorgfältiges kaltes Anpassen der Baugruppen im Vorfeld versteht sich von selbst. Die Schaubensicherung erfolgt mittels eines Tropfen Sekundenklebers.

 

Weiter geht’s mit den Aufbauten, dem Gesicht der Schiffe. Als erstes reduzierte ich die Materialstärke der Brückennock. Angegossene Türen ersetze ich durch Ätzteile. Jetzt sah die ganze Geschichte schon etwas feiner aus, aber etwas fehlte noch. Des Rätsels Lösung waren die geschlossenen Brückenfenster und Bulleys in den Aufbauten. Die Bulleys aufzubohren war kein Problem, bei den Brückenfenstern sah das schon anders aus. Auffeilen stellte sich als unmöglich heraus, es ist einfach nicht zu bewerkstelligen das relativ weiche Material gleichmäßig dünn abzutragen. Wat nu, die Brückenfront war hinüber, also musste ich eine andere Möglichkeit finden. Geätzte 1/350 Leitern aus der Restekiste waren die optimale Lösung. Ablängen, einkleben, verspachteln… fertig.

 

Das absolute Highlight bei allen Schiffen sind natürlich die Masten mit denen das Aussehen des Modells steigt oder fällt. Hier hat der WEM Ätzsatz richtig was zu bieten. Neben den Mastauslegern ist hier noch das im britischen Marinejargon als Doppelbettgestell bezeichnete Marconi 965 Luftraumüberwachungsradar zu erwähnen. Kein Vergleich zu dem mitgelieferten Plastikbauteil, aber nervenaufreibend beim Zusammenbau. Genau so verhielt es sich bei den Yardarms des achteren Mastes. Die größte Schwierigkeit bestand in dem Problem die superdünnen sich ständig aus der Pinzette entfleuchenden Yardarms höhengleich und mittig zur Mastflanke anzukleben. Nach einigen Fehlversuchen durchbohrte ich mit einem 0,1 mm starken Spiralbohrer den Mast, um so die nötigen Orientierungspunkte zu erhalten. Leitern, Davids, Kräne und etliche Kleinteile vollendeten die Ausrüstung der Schiffs.

 

Bevor ich das Modell lackierte, reinigte ich alle Baugruppen in einem Ultraschallbad. Solch ein Gerät kostet um die 50 Euro und ist sehr empfehlenswert. Nicht nur für den Einsatz im Modellbau. Die abschließende Lackierung ging aufgrund der Aufteilung in mehrere Baugruppen flott von der Hand. Es kamen Farben aus dem WEM Sortiment zum Einsatz.

 

 Da ich die Sheffield im Bauzustand während ihres Einsatzes in den Gewässern der Falkland Inseln darstellte, musste ich noch ein Fliegerkennungszeichen auf dem Brückendeck anbringen. Das oder die Fliegerkennungszeichen bestanden aus einem Union Jack auf dem Dach der Brücke, sowie einem langen schwarzen vertikalen Streifen von der Oberkante des Schornsteins bis zur Wasserlinie. Diese Maßnahme war notwendig um Verwechselungen mit den zwei an Argentinien gelieferten 42er Zerstörern auszuschließen.

 

Alles in allem ein Schiffsmodell mit relativ kurzer Bauzeit, geringen Kosten und einem riesigen Spaßfaktor.