Welcome to the Modellschmiede (Model   Forge) Hämelerwald.

We are a small group of hobby model builders from Hämelerwald near Hanover in Germany. On this internet site you will find pictures of our scale models – whether self designed or built using model kits commercially available.

 

Bienvenue à la Modellschmiede Hämelerwald 
(forge des maquettes d´Hämelerwald).

Nous représentons un petit groupe non organisé de bricoleurs amateurs d´Hämelerwald (dans le district d´Hannovre – connu pour son point sur la circulation pour l’A2). Sur cette page, vous trouverez des images de maquettes que nous avons construit – qu´elles soient montées à partir de pièces ou personnellement inventées.

DD 458 Macomb 1:350 Dragon Smart Kit

Bilderquelle Navsource http://www.navsource.org/archives/05/0545809.jpg      

Das von mir verwendete Bild zum Nachbau.

Hier noch ein kurzes Video zum Bau des Schiffes.

Nachdem vor einigen Jahren der erste Dragon Smart Kit in Form von DD 484 Buchanan auf dem Markt erschien, wird diese Serie kontinuierlich ausgebaut. Ein Vertreter dieser Reihe ist der Dragon Bausatz DD 421 Benson. Eigentlich wollte ich exakt dieses Schiff bauen, aber nachdem ich den Baukasten Inhalt begutachtet hatte entschied ich mich für DD 458 Macomb, enthält der Bausatz alles um eine Vielzahl der verschiedensten Benson/Gleaves Klasse Schiffe zu bauen. Die für beide Versionen benötigten unterschiedlichen Schornsteine sind vorhanden, nebst des unteren eckigen Brückenunterhauses das ich für McComb benötigte. Im Internet fand ich eine sehr schöne Aufnahme Macombs, die das Schiff im Ablaufen von einem Versorgungsschiff nach einem RAS Manöver zeigt. Aufgrund der Nähe ist die See zwischen den beiden Schiffen relativ bewegt, so dass ich das Modell mit dem Unterwasserschiff ausstatten musste. Ist aber aufgrund der guten Passung überhaupt kein Problem. Gleiche Aussage gilt für das Hauptdeck, welches schmatzend/saugend in den Rumpf, ohne jegliche Spachtelarbeit eingesetzt werden kann.

 

 

Die Aufbauten sind schnell montiert und werden trocken (ohne Kleber) auf dem Oberdeck angepasst. Bevor das Modell mit diversen Ausrüstungsgegenständen komplettiert wurde, fertigte ich die Basisplatte an. Hier kam eine Buchenholz Leimplatte zum Einsatz, die mit einer Oberfräse in Form getrimmt wurde. Anschließend wurde der Randbereich in Teakholzfarbe gebeizt. Die eigentliche Wasserfläche besteht aus Pappmaschee`. Zu diesem Zweck behandelte ich den Rumpf mit einem Trennmittel der ein Verkleben des Rumpfes mit dem Papier verhindert.

 

 

Nachdem alles gut getrocknet war, konnte der Rumpf entfernt werden. Kleinere Spalten die während der Trocknungsphase zwischen Rumpf und Wasserfläche entstanden, werden später mit Acrylgel kaschiert. Aber bis dorthin ist es noch ein weiter Weg. Vorher kommt Farbe ins Spiel, blau/graue Töne bestimmen hier das Bild der Wasserfläche. Wellen, sowie durch die Fahrt der Schiffe aufgewühltes Wasser erhielten mittels Airbrush erste Schaumkronen. Bis zu diesem Zeitpunkt sah die Geschichte noch ziemlich platt aus.

 

 

Der Grund liegt in den von mir verwendeten matten Farben. Erst Hochglanzlack aus der Sprühdose gibt der Wasseroberfläche den richtigen Pfiff. Der Lack wird in mehreren Gängen dick aufgebracht, nur so entsteht die nötige Tiefenwirkung!

 

 

 

In den nächsten Arbeitsschritten widmete ich mich der Detaillierung des Schiffs. Für ein besseres Handling klebte ich den Rumpf auf den im Bausatz enthalten Ständer.

 

 

Besondere Aufmerksamkeit erfährt der Mast mit entsprechender Takelung. Gepimmt wird der Mast mit diversen Messingteilen aus dem für USS Buchanan zugeschnittenen GMM Ätzteilsatz. Radar, Plattformen, Gefechtslampen sowie Leitern ersetzten die sonst zu kräftigen Kunststoffteile.

 

 

Das soll aber nicht heißen das die mitgelieferten Kunststoffteile schlecht wären. Im Gegenteil, im Vergleich mit anderen Mitbewerbern liegen sie klar in Front. Die Ätzteile stellen nur eine weitere Option dar. So liegen dem Bausatz eine Vielzahl an mitgelieferten Fotoätzteilen bei, mit dem z.B. Türen oder Leitstände verfeinert werden können. Hier aber streiten sich bekannter Weise die Gemüter der Hobbybastler. Trotz alledem, auch weniger erfahrene/geübte Modellbauer werden ohne Fotoätzteile zu einem beeindruckenden Ergebnis kommen. Zurück zum Thema takeln...... meistens Stiefmütterlich behandelt, verleiht es jedem Schiffsmodell eine besondere Note. Deshalb finde ich es unverständlich warum den meisten Bausätzen keinerlei Takelpläne vorliegen! Noch wichtiger, wo werden die Leinen oder Taue belegt? Wo werden Stahlseile die dem Mast Stabilität verleihen befestigt? Hier ist Eigeninitiative angesagt, diverse Foren im WWW bieten eine gute Grundlage zur Recherche. Glücklicherweise ist das Aussehen der Bensons auf unzähligen Fotos belegt, so dass es relativ leicht fällt die benötigten Informationen zu erhalten. OK, bei moderneren Schiffe werden die Seile für den Mast mittels Wantenspanner gestrafft. Der Wantenspanner selbst wird auf dem Deck oder an den Aufbauten an einem fest montierten Augbolzen befestigt. Erfreulicherweise standen mir aus vorherigen Projekten die benötigten Teile zur Verfügung so das ich mich ans Werk machen konnte. Die Augbolzen haben am unteren Ende einen ca. 1 zehntel Dicken Stift der mit einem Tropfen Sekundenkleber in die Aufbauten/Decks eingeklebt wird. Mit einer letzten Passprobe endete die Rohbauphase.

 

Kommen wir zur Farbgebung, die relativ einfach gestaltet ist. Das Tarnschema der Macomb im September 1943 war Measure 22. Das bedeutet das die Aufbauten und der Rumpf parallel bis zu tiefsten Stelle des Hauptdecks in Haze Grey gepönt waren. Darunter parallel zur schwarzen Wasserlinie war der Rumpf Navy Blue gestrichen. Die Decks erhielten einen Anstrich in Deck blue, der aber während eines Seetörns stark verblasste und eine undefinierbare Farbe an nahm. Bei meinen vorherigen Modellen verwendete ich meistens Enamel Farben aus dem Model Master Programm. Auf einer Modellbau Messe im Frühjahr fielen mir zwei Life Colour Sets der US Navy in die Hände, allerdings handelte es sich bei den Produkten um Acryl Farben. Zuerst etwas skeptisch, erwiesen sich die Farben als wirklich einfach zu verarbeiten, super deckend und problemlos zu airbrushen. Wasser erwies sich als optimales Medium zur Verdünnung. Anfangs versuchte ich die Farben mit reinem Alkohol aus der Apotheke zu verdünnen. Außer unbrauchbarer verklumpter Farbe im Mischbecher gibt es aber nichts zu vermelden. Ein weiteres heißes Thema ist das Altern von Schiffsmodellen. Hier agiere ich ziemlich zurückhaltend, wirken kräftige Farben wie reines Rot oder Schwarz viel zu kräftig.

 

 

Um ein gebrauchtes Aussehen zu erhalten verwendete ich Ölfarben. Einzelne kleine Punkte unregelmäßig über den Rumpf verteilt bilden den Anfang. Danach zieht man mit einem in Terpentin befeuchteten Pinsel die braunen Tupfer in Laufrichtung des Wasser den Rumpf herunter. Das wird so lange wiederholt bis sich der gewünschte gebrauchte Effekt einstellt. Aber vorsichtig, immer nur kleine Flächen bearbeiten und die Wirkung unter unterschiedlichen Blickrichtungen begutachten.

 

Zur Detailbemalung ließ ich stark verdünnte Farbe um erhabene Details laufen. Auf Neudeutsch pin wash, bahnt sich die Farbe ihren Weg durch Kapilarwirkung selbständig um das zu akzentuierende Teil. Um die Richtige Mischung zu erhalten hilft letztendlich nur ausprobieren. Die Farbe selbst ist dunkler als die Basisfarbe.

 

 

 

Mit dieser Methode setzte ich die Schatten. Um kleine Details von der grauen Oberfläche hervorzuheben hellte ich diese auf. Hier erzielt ein dry brushing das gewünschte Ergebnis. Hierzu wird eine hellere Farbe fast trocken über erhabene Konturen gebürstet. Der Trick, die mit dem Pinsel aufgenommene Farbe auf einem Lappen abtupfen und den fast trockenen Pinsel mit ganz wenig Druck über das Bauteil führen.

 

 

Soviel zur Farbe, weiter geht’s. Eine weiteres Highlight des Bausatzes sind die separat beigelegten Poller und Leinendurchführungen. Vorteil, vorher in Rumpffarbe lackiert setzen sie sich ohne Farbschmiererei von der Farbe des Hauptdecks ab.

 

 

 

 

Baugruppe für Baugruppe geht’s weiter, jetzt zahlt es sich aus wenn im Vorfeld saubere Vorarbeit geleistet wurde. Ohne Probleme fügt sich alles zusammen.

 

 

 

Nachdem die Brücke montiert war, leitete ich den nächsten Schritt ein, die ein originalgetreueres Takeln des Schiffes ermöglichen, die Montage der Wantenspanner.

 

 

Eigentlich eine simple Angelegenheit....wenn die Bauteile nicht so winzig wären. Reine Nervensache den super dünnen Caenis Faden durch Augbolzen und Wantenspanner zu fädeln! Mit gutem Licht, spitzen Pinzetten und einigen nicht druckreifen Flüchen war alles nach gut einer Stunde an Ort und Stelle.

 

 

Fix Mast und Schornsteine an ihre vorgesehene Plätze gesetzt, stand der anschließenden Takelung nichts mehr im Wege. Ohne System geht fast gar nichts, deshalb arbeite ich mich bei den Leinen immer von innen nach außen, sowie von unten nach oben vor. Die Fäden selbst befestigte ich mit einer Schlaufe die anschließend mit einem Tropfen Sekundenkleber gesichert wurde. Der Caenis Faden ist recht elastisch, so dass ich auf späteres Spannen der Fäden durch Wärme verzichten konnte. Aber Vorsicht! Dadurch das ich den Mast nicht durch ein Messingrohr ersetzt hatte besteht die Gefahr des Verdrehens bzw. Verbiegens. Also mit viel Gefühl arbeiten und bei der Verspannung des Yardarms auf gleichen Zug der Steuerbord und Backbordseite achten.

 

 

Zur Fertigmontage brachte ich die noch fehlenden Geschütze, Beiboote sowie diverse Kleinteile an. Glänzende Kleberstellen kaschierte ich mittels Testors Mattlack den ich vorsichtig mit einem Pinsel auf trug. Fertig, fehlt nur noch der große weite Ozean. Zu diesem Zweck löste ich den Dampfer von seinem Ständer und setzte ihn in die Basisplatte ein. Die Passung war sehr gut, Acrylgel füllte kleinere Spalten zwischen Rumpf und Ozean aus. Schön anzusehen, aber was ist ein Schiff ohne Besatzung? Leider sind meine favorisierten Preiser Figuren schwer oder sehr teuer zu bekommen...Abhilfe in Form von Resin Figuren bietet Goffy. Der Kurs beträgt 10 Euro für 100 Sailors, das, so denke ich geht vollkommen in Ordnung.

 

Fazit

 

Herz was willst du mehr? Ein mit unglaublich guten Details ausgestatteter Bausatz präziser Passgenauigkeit, der allen Fähigkeiten von Anfänger bis Fortgeschrittenem gerecht wird. Durch den wahlweisen Einsatz zwischen Kunststoff oder Photoätzteilen wird auf die unterschiedlichen modellbauerischen Fähigkeiten des Einzelnen eingegangen. Einziger Wermutstropfen ist die bei den neueren Dragon Kits unübersichtlich ausgefallene Bauanleitung.

 

Happy modeling Dirk